Hallen-EM Torun: Zwei Medaillen und gute Aussichten
  08.03.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , BLV , Top-News BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Bei der ersten internationalen Meisterschaft seit Beginn der Pandemie überzeugten alle fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Baden-Württemberg, allen voran Malaika Mihambo (Silber) und Hanna Klein (Bronze).

Hygienekonzept, Schnelltests, Maskenpflicht, keine  Zuschauer – diese Begleitumstände einer Veranstaltung zu Corona-Zeiten gehören zum Standardprogramm. Die Hallen-EM war die erste internationale Meisterschaft, die seit Beginn der Corona-Pandemie stattfand und hatte deshalb dennoch besondere Auflagen und Erwartungen zu erfüllen.

Aus organisatorischer Sicht lässt sich von außen sagen: die Herausforderung ist geglückt. Fälle von vor Ort infizierten Beteiligten sind nicht bekannt. Die Athleten lobten die Organisation durchweg und die Leistungen waren „Für die deutsche Mannschaft war die Hallen-Europameisterschaft nach der schwierigen Saison 2020 ein Orientierungspunkt. Es ging auch darum, die Chance auf das Sammeln von Ranking-Punkten für die Olympia-Qualifikation wahrzunehmen“, äußerte sich DLV Generaldirektor Idriss Gonschinska auf leichtathletik.de. Die Aussichten auf weitere internationale Höhepunkte dieses stehen also gut.

Insbesondere die Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg überzeugten durch die Bank bei ihren Einsätzen. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) erlief sich einen tollen 7. Platz über 3.000 Meter und präsentierte sich stark mit zweimaliger Verbesserung ihrer Bestleistung auf 8:51,09 Minuten.

Ähnlich verbessert zeigte sich Marcel Fehr (LG Filstal). Als 40. der Startliste für das 3.000 Meter-Rennen angereist, gab er besonders in der 1. Runde Gas und erkämpfte sich eine neue Bestleistung von 7:48,06 Minuten. Unter die ersten drei in seinem Lauf schaffte er es zwar nicht, dafür war seine Zeit auch als Sechster des Laufs noch schnell genug für’s Finale. Dort kämpfte sich nach 7:54,48 Minuten ins Ziel und wurde damit Zehnter. Das ist das beste Ergebnis seiner bisherigen Karriere.

Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) schaffte als einziger DLV-Starter über 800 Meter den Sprung ins Halbfinale. Dort machte er auf der Ziellinie noch einen Platz gut und beendete diesen Lauf als Fünfter in1:49,46 Minuten, nochmals 0,5 Sekunden schneller als am Vortag in Runde 1.

Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) hatten Experten sicher schon vor der Meisterschaft als Medaillenkandidatin über 1.500 Meter auf dem Zettel. Während des Rennens allerdings hat der ein oder andere diese Hoffnungen womöglich schon begraben. Da war die Tübingerin nämlich eher am Ende des Feldes zu finden. Sie selbst sagt: „Dann habe ich einfach versucht, meinen Stiefel durchzuziehen und habe auf die letzten 200 Meter gehofft. Und das hat zum Glück funktioniert“, fasst Hanna ihr Rennen ihrem Verein gegenüber zusammen. Da war auch Trainerin Isabell Baumann begeistert: „Solche taktischen Rennen können auch ins komplette Verderben führen. Und sie hat tatsächlich einen Moment gehabt, in dem sie nicht gut positioniert war. Aber was sie dann hinten raus an Energie mobilisiert hat und mit welcher Entschlossenheit sie da auf die Medaille hingelaufen ist - das war schon sehr sehr gut.“ Die Belohnung für dieses Aufholjagd: Bronze (4:20,07 min)!

Nach Anlaufproblem in der Qualifikation bewies Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) mal wieder ihre Stärke und Konstanz. Alle Sprünge waren gültig, der weiteste davon auf 6,88 Meter sah lange Zeit auch so aus, als würde er Gold bedeuten. Im letzten Durchgang aber sprang die zuvor zweitplatzierte Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk 6,92 Meter – Silber für Malaika Mihambo!