Laupheimer Leichtathlet:innen erinnern an Gretel Bergmann mit Projektwoche

  23.04.2024    WLV KiLa
Anlässlich des 110. Geburtstages der Laupheimer Hochspringerin Gretel Bergmann am 12.04.2024 veranstalten die Leichtathlet:innen des TSV Laupheim zu ihren Ehren eine Projektwoche. Das Ziel der Woche war es, das Andenken an die 2017 verstorbene Laupheimerin aufrechtzuerhalten und ihre Geschichte greifbarer zu machen. Bergmann wurde 1936 die Teilnahme an den Olympischen Spielen verwehrt, da sie jüdischen Glaubens war.

Die Projektwoche der Leichtathlet:innen begann am Mittwoch, dem 10.04.2024, mit einem Kinderleichtathletik-Angebot des Württembergischen Leichtathletik-Verbands für alle Zweitklässler:innen der beiden Laupheimer Grundschulen. Nähere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie hier

 

Der zweite Tag wurde in Zusammenarbeit mit Makkabi Deutschland und dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim gestaltet. Schüler:innen des Carl-Laemmle-Gymnasiums (CLG), der Friedrich-Adler-Realschule (FARS) und der Friedrich-Uhlmann-Schule (FUS) besuchten zunächst einen Workshop des Makkabi-Teams. Dabei wurden verschiedene Formen der Diskriminierung und des Antisemitismus behandelt. Dies geschah in einer angenehmen Kombination aus Sport und theoretischen Inhalten. Ausgepowert durch das Sportprogramm wurden die Schüler:innen dann im Anschluss im Museum begrüßt. Zur Stärkung gab es belegte Berches, ein Gebäck jüdischen Ursprungs, das in Laupheim eine große Tradition besitzt und von der Bäckerei Mast gespendet wurde. Frisch gestärkt konnten die Schüler:innen dann bei einer Führung durch das Museum die neue Dauerausstellung begutachten.

 

Zum Abschluss der Gretel-Bergmann-Projektwoche wurde am Freitag ein Hochsprungcup der Laupheimer Schulen durchgeführt, wobei lediglich in der Technik Gretel Bergmanns gesprungen werden durfte: Im Schersprung.

Das Teilnehmerfeld bestand aus mehr als 50 Schüler:innen der sechsten und siebten Klassen der Laupheimer Friedrich-Uhlmann-Schule (FUS), der Friedrich-Adler-Realschule (FARS) und des Carl-Laemmle-Gymnasiums (CLG). Vorbereitet und ausgeführt wurde der Wettkampf durch ein 20-köpfiges Helfer:innen-Team des TSV Laupheim.

Der Wettkampftag startete mit einer kurzen Begrüßung und einem gemeinsamen Aufwärmprogramm. Danach wurden die Schüler:innen nach Klassenstufe und Geschlecht getrennt auf die Hochsprunganlagen verteilt. Nach mehreren Probesprüngen begann die Vorrunde: An jeder Anlage qualifizierten sich die drei bestplatzierten Jugendlichen für die Finalrunde. Außerdem waren fünf Sprunghöhen vorgegeben, die beim Überspringen jeweils eine bestimmte Punktzahl auf das Punktekonto der Schüler:innen brachten. Je höher die Höhe, desto mehr Punkte sprangen heraus. Die Schüler:innen wählten vor jedem Sprung ihre gewünschte Punktzahl aus den vorgegebenen Höhen. Nach vier Versuchen wurden die Punkte zusammengezählt und die Finalteilnehmer:innen waren gefunden.

Die Finalrunde wurde getrennt nach Geschlecht parallel an zwei Anlagen ausgetragen. Die Sprunghöhen wurden ausgehend von 1,10 m bei den Mädchen und 1,20 m bei den Jungen sukzessive erhöht. Die Athlet:innen durften sich insgesamt vier Fehlversuche leisten, danach war der Wettkampf beendet.

In die Finalrunde zogen sechs Mädchen und sieben Jungen ein, die von nun an durch einige lautstarke Mitschüler:innen von der Tribüne aus angefeuert wurden. In dem spannenden Wettkampf setzten sich Maximilian Neuer vom Carl-Laemmle-Gymnasium mit einer übersprungenen Höhe von 1,50 m bei den Jungen durch. Bei den Mädchen sicherte sich Liliana Stefan, ebenfalls vom CLG, mit einer Höhe von 1,30 m den ersten Platz. Auf den zweiten Rängen folgten Richard Kucka mit 1,45 m (FUS) und Mia Moser mit 1,27 m (CLG). Drittplatziert waren Jovan Kralus (FARS) mit übersprungenen 1,40 m und Alissa Schmidt (CLG) mit 1,20 m.

Die Siegerehrung übernahmen Oberbürgermeister Ingo Bergmann sowie Christian Striebel von Laupheimer Bürgerstiftung und Marion Fakler-Baur von der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal.

Neben Urkunden erhielten alle Teilnehmenden auch einen Kapuzenpullover mit Gretel Bergmann als Motiv, das vom Laupheimer Graffiti-Künstler Stone Graffiti geschaffen worden war und als echtes Graffiti am Schloss Großlaupheim zu sehen ist.

 

Insgesamt wurde so erfolgreich an Gretel Bergmanns wichtige Geschichte erinnert, sowohl mit sportlichen Aktionen als auch mit geschichtlichen Inhalten. 

WLV