Die Meistermacher: Hochsprung-Bundestrainer Tamas Kiss im Blitz-Interview
  04.12.2019 •     BW-Leichtathletik , WLV , Wettkampf


In der aktuellen Reihe "Die Meistermacher" porträtiert leichtathletik.de Heim- und Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). In der letzten Ausgabe an der Reihe: Hochsprung-Bundestrainer Tamas Kiss, der am Olympiastützpunkt Stuttgart insbesondere mit Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch und den beiden Weitspringern Fabian Heinle und Anna Bühler (alle VfB Stuttgart) Erfolge feiert.

 

 

Name:
Tamas Kiss

Position:
Bundestrainer Hochsprung Frauen

Aufgaben:
Betreuung der Bundeskader-Hochspringerinnen – inklusive Planung, Auswertung und Begleitung in Trainingsmaßnahmen und im Trainingslager

Trainings-Standort:
OSP Stuttgart

Aktuelle Trainingsgruppe mit:
Marie-Laurence Jungfleisch, Fabian Heinle, Anna Bühler, Benjamin Gassioui und deren Trainingspartner

Eigene sportliche Wurzeln:
Ehemaliger Hochspringer und Mehrkämpfer

Größter eigener sportlicher Erfolg:
Keine nennenswerten Leistungen

Trainer seit:
1979

Das liebe ich am Trainer-Beruf:
Die Leichtathletik ist schon immer meine Leidenschaft gewesen. Dass ich diese zum Beruf gemacht habe, erfüllt mich sehr. Die Trainertätigkeit ist vielfältig, komplex und spannend. Sich dabei immer wieder auf neue Ziele zu fokussieren, macht mir besonders viel Freude.

Das nervt mich am Trainer-Beruf:
Umstände, die unkalkulierbar sind und zum Misserfolg führen, ohne dass sie beeinflusst werden können (Verletzungen, Erkrankungen und psychische Belastungen, wie zum Beispiel Prüfungsstress)

Wenn ich kein Trainer wäre, wäre ich…
... arbeitslos :-) Ansonsten befindet sich bei mir in der Schublade neben dem Trainerdiplom auch noch ein Lehramts-Examen für die Fächer Russisch und Sport

Wenn ich nicht auf dem Platz stehe, dann…
... überlege ich mir neue Trainingsstrategien und lese sehr gerne Fachpublikationen.

Mein schönster Moment als Trainer:
... steht mir noch bevor! Unvergesslich sind alle internationalen Erfolge meiner Athleten, insbesondere der 8. August letzten Jahres bei der Europameisterschaft, als zwei Medaillen innerhalb von zwei Stunden erkämpft wurden.

Diese Eigenschaften zeichnen einen Weltklasse-Athleten aus:
Außergewöhnliche körperliche Begabung kombiniert mit Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Disziplin, mentaler Stärke und der Liebe zum Sport.

Darauf lege ich im täglichen Training besonders wert:
Hohe Motivation und präzise Umsetzung der Aufgaben in einer angenehmen Trainingsatmosphäre.

Fehler, aus denen ich gelernt habe:
Fehler sind unausweichlich und passieren immer wieder mal. Sie sind notwendig, um sich weiter zu entwickeln. Beispielsweise die Erkenntnis, dass die Planung „nur“ die halbe Miete ist. Zusammenhänge zu verstehen, außerdem sind Improvisation und „Fingerspitzengefühl“ im Trainerberuf unerlässlich.

Mentoren, die mich geprägt haben:
Es sind sehr viele. An erster Stelle steht mein Vater, der selbst als Langstreckenläufer Olympiateilnehmer und später Trainer war. Mein Professor an der Pädagogischen Hochschule in Ungarn Zoltán Sigér, außerdem Vitold Krejer (Russland), von dem ich viele Tipps für die praktische Umsetzung bekommen habe. Besonders prägend sind bis heute die regelmäßigen und konstruktiven Gespräche im Kreis der Trainerkollegen.

Beeindruckende Athleten, die ich gerne selbst trainiert hätte:
Die habe ich doch bereits in meiner Trainingsgruppe.
Eine letzte Bemerkung erlaube ich mir noch: Damit aus Talenten Spitzensportler werden, müssen viele Details glücklich übereinstimmen. Die Kunst des Erfolges ist letztendlich das empfindliche und behutsame „Hegen und Pflegen“ der talentierten Athleten mit ihrer individuellen Vielfältigkeit.

Quelle: leichtathletik.de


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